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Nora Bendzko - Galgenmärchen. Bärenbrut #3


Bibliografische Daten

 

 

 

  • Verlag: Selfpublisher
  • ET: 2018
  • Seiten: 140
  • Format: ebook
  • ASIN: B0742L5CKM
  • Reihe: Galgenmärchen 
  • Band: #4
  • gelesen: 02/18

 


Meine Meinung:

Thorben muss als Kind schreckliches erleiden. Bei der Jagd wird sein Vater von einem Bären zerfleischt. Um dem Schrecken zu entfliehen, verlässt er das Dorf. Doch statt Frieden zu finden, findet er sich im Krieg wieder. Trotz allen Widrigkeiten, findet er in sein Dorf zurück, heiratet und zeugt einen Sohn. Trotzdem sind alle misstrauisch und haben nicht vergessen, was vor Jahren im Wald mit Thorbens Vater geschehen ist.

Als Thorbens verschollen geglaubte Mutter auftaucht, spitzen sich die Dinge zu und erneut kommt es zu Gerüchten, die schon vor Jahren im Dorf umhergegangen sind. Ein Mensch in Bärenhaut hat Thorbens Vater getötet - und er lauert noch immer im Wald.

 

"Bärenbrut" ist das Prequel zu dem bereits 2016 erschienen Galgenmärchen "Wolfssucht" und erzählt die Geschichte von Thorben. Dabei geht es gewohnt düster zu.

 

In fünf Teilen lässt uns die Autorin an Thorbens Weg teilnehmen. Wir beginnen in seiner Kindheit, als Thorben miterleben muss, wie sein Vater von einem Bär angegriffen wird und stirbt. Thorben flieht und erzählt im Dorf, was passiert ist. Kurz darauf verlässt er es jedoch wieder, um sich dem zu stellen, das seinen Vater bestialisch ermordet hat.

 

Doch auch dies kann seinen Schrecken nicht mildern und so zieht er aus, um seien Frieden zu finden, landet jedoch in den Wirren des 30jährigen Krieges.

 

Die Autorin hat mit ihrer Kurzgeschichte eine Märchenadaption geschrieben, die sich an dem Grimm'schen Märchen "Die Bärenhäuter" orientiert.

 

In kurzer Zeit erzählt sie eine düstere Geschichte, die einem sehr aufs Gemüt schlägt. Denn das, was Thorben erleiden muss, wünscht man keinem. Der Tod seines Vaters ist der ausschlaggebende Punkt und ab dort ist nichts so, wie es Thorben sich vorgestellt hat. Bis er endlich etwas Glück erfahren darf, muss einige Zeit vergehen und trotzdem ist immer dieser drohende Schatten über Thorben.

 

Gerade dieses Düstere, dass der Schreibstil der Autorin verbreitet, zieht einem in den Bann. Es vermittelt die Ausweglosigkeit, in der Thorben steckt. Doch gleichzeitig gibt es einen kleinen Funken Hoffnung, ein Licht am Ende des Tunnels, dass alles aufrecht erhält. Doch wie genau es dazu kommt, bleibt spannend.

 

Die Kurzgeschichte ist auf alle Fälle lesenswert und bietet - obwohl sie als Prequel von "Wolfssucht" gewertet wird - viel Neues und hat eigentlich auch nur bedingt mit "Wolfssucht" zu tun. Hier geht es um Thorben, während in "Wolfssucht" von seinem Sohn Skandar die Rede ist.

 

Meggies Fussnote:

Ein märchenhaft düsteres Abenteuer.

 

Bewertung:

* * * *


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