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Lisa McAbbey - Lady ohne Furcht und Tadel

 

 

Verlag: Bastei Lübbe (2018)

Seiten: 624

Format: ebook

ISBN: 978-3-7325-5445-4

Samantha reist, als Mann verkleidet, von England nach Schottland, um so einer Zwangsheirat zu entgehen. 10 Tage dauert die Reise in einer Kutsche. Mit Sam sind noch 6 weitere Reisende unterwegs. 

Der französische Comte hat es Sam besonders angetan, doch weiß sie auch, dass sie mit ihrer Schwärmerei hinterm Berg halten muss, um nicht aufzufliegen. Ein weiterer Mitreisender macht es Sam jedoch sehr schwer, sich zu beherrschen, weil er sie mit seinem Verhalten auf die Palme bringt. Der Landschaftsgärtner Henry James scheint jedoch auch etwas zu verbergen und so ist Sams Neugier natürlich geweckt.

 

Zuerst sei angemerkt, dass es sich bei diesem Buch um eine Neuauflage des Romans "Die Reise nach Edinburgh" handelt.

 

Die Autorin nimmt sich verschiedener, historischer Ereignisse an, gibt sympathische Charaktere dazu, eine spannende Handlung und würzt alles mit einer gehörigen Prise Liebe. Heraus kommt dabei ein fesselnder Roman, mit Witz und gehörig viel Charme.

 

Dies ist nun mein vierter Roman der Autorin und ich kann mit Sicherheit sagen, nicht mein letzter. Bei dem Schreibstil der Autorin kann ich einfach abschalten und mich von der Geschichte mitreißen lassen. Mein Kopfkino hat gehörig was zu tun, da durch die Beschreibung der Landschaft oder gar die Dialoge einfach viele Bilder in mir entstehen.

 

Gerade die Protagonisten Sam und Henry haben es richtig krachen lassen. Die Wortgefechte, die die beiden sich liefern, sind herrlich. Es gibt sich keiner geschlagen und wenn, dann nur, um nicht aufzufliegen.

 

Sam ist eine unerschrockene junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt Sie nimmt ihr Leben selbst in die Hand, flüchtet von dem ungeliebten Zuhause, um eine Zwangsheirat zu entgehen und möchte nur ein ruhiges Leben beginnen. Ihre Verkleidung als Mann ist dabei vielleicht nicht so weise gewählt, aber aus der Not heraus entstanden. So schlecht macht sie sich auch nicht als "junger Mann", nur fällt dies doch einem Mitreisenden auf. Henry James, der als Landschaftsgärtner seinen Unterhalt verdient, erkennt die Verkleidung und macht sich einen Spaß daraus, Sam immer wieder in die Zwickmühle zu bringen.

 

Die Autorin verliert sich nicht in Kleinigkeiten, bleibt geradlinig und gibt doch sehr viele Dinge preis, um aus der Geschichte eine interessante und vor allem fesselnde Story zu machen. Die historischen Begebenheiten baut sie fast nebenbei ein, so dass man meinen könnte, dass alles genau so (nebst Liebesgeschichte) in irgendeinem Geschichtsbuch steht.

 

Da die Romane der Autorin meist im 18. Jahrhundert in Großbritannien spielen, gibt sich zwar vom Setting her ein kleiner Spielraum, aber die Charaktere machen das alles natürlich wieder wett. Eine aufregende Kutschfahrt, viele Geheimnisse und Intrigen, Machtspiele und Verwechslungen, die Mischung ist in meinen Augen einfach perfekt gewählt.

 

Fazit:

Wieder ein toller Roman mit spannenden Elementen und zwei Protagonisten mit losem Mundwerk.

 

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