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Helene Sommerfeld - Wie man Kopfschmerzen mit dem Holzhammer vertreibt

 

 

 

Rowohlt 

2018

112 Seiten

Hardcover

978-3-499-27480-0

 

"Sie leiden unter Kopfschmerzen? Kein Problem, ich hau mit dem Hammer drauf, dann sind sie weg."

"Tja, wenn das so einfach ist, dann machen sie mal!"

 

So, oder so ähnlich, könnte Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts ein Gespräch beim Arzt abgelaufen sein.

 

Diese fragwürdige Behandlung von Kopfschmerzen stammt nämlich aus dieser Zeit. Somit ist auch klar, dass dies nicht die einzige skurrile Behandlungsart zu sein scheint. Die Autorin Helene Sommerfeld hat mehrere der - auch mal lustigen - Behandlungen aus dieser Zeit zusammen getragen, wobei der Schwerpunkt hier auf "Frauenleiden" liegt. Zumindest dachten Männer in dieser Zeit, dass bestimmte Krankheiten nur Frauen befallen können, da diese ja das "schwache Geschlecht" und somit eben anfälliger sind. 

 

Die Idee zu diesem kleinen Büchlein entstand, da das unter Pseudonym schreibende Autorenduo bei ihrer Recherche zu der Reihe "Die Ärztin" auf solche Behandlungsmethoden stieß. Für sie Grund genug, die lustigsten, skurrilsten und auch fragwürdigen Methoden zusammenzutragen. 

Herausgekommen ist dabei eine kurzweilige Lektüre, bei der man abwechselnd lachen und den Kopf ob der Absurdität schütteln muss.

Zu beachten ist, dass zur damaligen Zeit Frauen noch nicht viel zu sagen hatten und es der Mann war, der den Frauen vorschrieb, was sie zu tun und zu lassen hatten.

Außerdem war der Fortschritt auch noch nicht dermaßen ausgereift, wie es heute der Fall ist. So wurden eben Kopfschmerzen damit behandelt, dass man mit dem Hammer auf bestimmte Stellen des Kopfes schlägt und so den Kopfschmerz vertreibt. 

 

Aber auch Berührungen des Körpers sind nur in Notfällen erlaubt. Wie z. B. beim Jucken oder Waschen.  Wer sich aber ohne Grund für längere Zeit berührt, begeht eine Todsünde. 

 

Auch die Aufmachung des Buches ist zu erwähnen. Es ist auf alt getrimmt und weckt neben dem fleckig wirkenden Einband auch im Inneren den Eindruck, dass man ein altes Buch in Händen hält. Sehr schöne Idee.

 

Meggies Fussnote:

Ein kleines Buch für den Notfall, wenn alles andere mal nicht hilft.

 

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