· 

Petra Schier - Flammen und Seide

 

 

 

Rowohlt

2018

464 Seiten

Taschenbuch

978-3-499-27355-1

 

 

 

Rheinbach, 1673: Madlen und Peter scheinen füreinander bestimmt und endlich hat Peter offiziell um Madlens Hand angehalten. Doch dann taucht der vor fünf Jahren geflüchtete Lucas Cuchenheim wieder in Rheinbach auf. Und bringt Madlens Gefühle durcheinander. Doch Lucas ist nicht wegen Madlen zurückgekommen, denn der Krieg steht unmittelbar vor Rheinbachs Toren. Und ein Verräter ist in der Stadt, der den Holländern gerade diese Tore öffnen wird.

 

Ein neuer historischer Roman aus der Feder der Autorin und ich bin wieder begeistert, mit welch Leichtigkeit man durch die Geschichte geführt wird. 
Madlen Thynen ist die Tochter eines Tuchhändlers. Sie ist schlau, tüchtig und gewissenhaft. So ist es für alle selbstverständlich, dass sie Peter von Wendt heiraten wird. Die beiden sind ein wunderschönes Paar, doch Madlen ist sich nicht ganz sicher, ob sie wirklich Liebe für Peter empfindet oder eher doch so etwas wie einen Bruder in ihm sieht. So zwingt sich Madlen dazu, Peter zu lieben und vergisst dabei ihre wahren Gefühle.

 

Als plötzlich Lucas wieder nach Rheinbach kommt, ist Madlens Gefühlswelt so richtig durcheinander. Und Lucas, der eigentlich nur einen Verräter entlarven möchte, weiß selbst nicht mehr, was nichtig und was falsch ist. Denn einerseits empfindet er so viel für Madlen, andererseits weiß er, dass sie verlobt ist. 

 

Und dann herrscht auch noch Krieg, der mit großen Schritten auf Rheinbach zusteuert.

Madlen ist eine sehr sympathische junge Frau, die jedoch nicht immer das sagt, was sie denkt. Nur in manchen Situationen - gerade wenn sie mit Lucas zusammen ist - gibt sie wahre Gedanken preis und wird, zum Glück, von Lucas auch dazu gedrängt, zu sagen, was sie denkt. 

 

So kommt es zu manchen Szenen, bei denen ich sehr schmunzeln musste, weil Lucas und Madlen so ein tolles "Konversations"Paar abgeben. Beide sind nicht auf den Mund gefallen und so ergeben sich herrliche Dialoge.

Anders war es, wenn Peter und Madlen miteinander sprachen. Madlen redete dabei Peter nach dem Mund und gab damit die "perfekte, anständige Frau" ab. Etwas, dass aber gar nicht zu Madlen passt.

 

Die Dreiecksbeziehung allerdings wurde mir dann doch etwas zu "sanft" abgehandelt. Es gab keinen großen Streit, keine Ausflüche und auch sonst ging mir alles etwas zu glatt. Ein paar mehr Schwierigkeiten hätte ich mir schon gewünscht.

Auch dem Krieg wurde wenig Platz eingeräumt und teilweise konnte ich gar nicht glauben, dass Kriegszeiten herrschen, weil es an nichts mangelte. Als dann die Soldaten vor der Stadt standen, hatte ich das Gefühl, dass alle etwas überrascht waren, dass es überhaupt so weit kommen konnte.

 

Aber dies macht die wunderschöne Geschichte um Madlen, Lucas und Peter wieder wett. Man möchte eigentlich immer nur weiterlesen.

 

Sehr schön fand ich auch, dass zu Anfang Personen aus "Der Hexenschöffe", einem weiteren Buch der Autorin, erwähnt werden.
So ergibt sich ein Bezug zu anderen historischen Begebenheiten, die in Rheinbach stattgefunden haben.

Außerdem muss ich das Cover noch sehr loben. Es gefällt mir ausgesprochen gut, weil es durch die gedeckten Farben auch wunderbar zur Geschichte selbst passt.

 

Meggies Fussnote:

Eine Geschichte voller Entscheidungen. 

 

* * * *

Kommentar schreiben

Kommentare: 0