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Nora Alexander - Opa und die Nacht der Wölfe


Bibliografische Daten 

 

  • Verlag: Oetinger
  • ET: 22. Juli 2019
  • Seiten: 208
  • Format: Hardcover
  • ISBN: 978-3-7891-0954-6
  • Reihe: --
  • Band: --
  • gelesen: 08/19

 


Meine Meinung:

Olli möchte zu einem Treffen mit seinen Freunden, doch er soll Opa auf einen Spaziergang mitnehmen. Olli findet aber, dass er mit seinen fast 10 Jahren schon zu alt ist, immer auf Opa aufzupassen. Außerdem ist sein Opa anders als die anderen. Er liebt Eis mit Ketchup, vergisst ab und zu mal aufs Klo zu gehen und ist auch sonst etwas seltsam. Aber trotzdem hat Olli seinen Opa sehr lieb. 

Eines Abends jedoch findet Olli Opas Geheimnis heraus und es beginnt die aufregendste Nacht in Ollis Leben. Unglaubliches passiert und Olli merkt: Opa ist der Tapferste auf der Welt.

Die Autorin geht an ein schwieriges Thema heran: Demenz im Alter. Gerade kleine Kinder können dabei nicht verstehen, warum ein Großelternteil vergisst, aufs Klo zu gehen. Oder Namen nicht mehr einfallen. 


Mit viel Charme, Witz und einem großen Teil Verständnis erzählt die Autorin nun Ollis Geschichte. Olli ist 9 Jahre alt, geht zur Schule, hat Freunde und spielt gerne draußen. Er ist in einer Bande namens Adler und hat zusammen mit seinen Freunden einen geheimen Treffpunkt. Dieser wurde jedoch von den "verfeindeten" Löwen rosa besprüht. Klar, dass die Adler sich nun wehren müssen. Bei einem gemeinsamen Gespräch soll nun beraten werden, wie sich die Adler rächen können. Und hier fängt die Geschichte an. Olli soll seinen Opa mit auf einen Spaziergang nehmen, obwohl Olli ganz anderes im Kopf hat. 

Ollis Mutter beharrt jedoch darauf und so gibt er nach und nimmt seinen Opa mit.

 

Dabei nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund und lässt Olli natürlich denken, wie unfair es nun ist, dass er Opa mitnehmen muss. Was sollen seinen Freunde denken, wenn er mit Opa ankommt? Auf Opa muss man ja aufpassen, weil er anders ist als andere. Es kommt nie richtig zur Sprache, doch Ollis Opa leidet an Demenz. Die Pflege ist aufwendig und so wird Olli natürlich eingespannt, wenn seine Eltern mal keine Zeit haben aufgrund Arbeit oder sonstiger Verpflichtungen.

 

Olli ist ein sehr lieber Junge, der im Grunde seines Herzens weiß, dass Opa dafür nichts kann. Olli weiß auch, dass er auf seinen Opa aufpassen muss und bemüht sich auch, doch es gibt Momente, da will er einfach Kind sein und vergisst dann, dass Opa spezielle Pflege braucht.

 

Und so passiert ist, dass Opa Olli beim Spaziergang ausbüchst und plötzlich vor den Löwen steht, die natürlich ihren Schabernack mit dem alten Mann treiben. 

 

Olli ist sauer, auf Opa, auf die Löwen und auf sich selbst. Als dann auch noch seine Eltern aufgrund der Arbeit über Nacht nicht zu Hause sind, muss Olli auf Opa aufpassen. Wieder so unfair, findet Olli.

 

Aber dann passiert plötzlich etwas Unerwartetes und Olli merkt, dass sein Opa ein Geheimnis hat, dass so aufregend ist, dass Olli alles vergisst und nur noch Bewunderung empfinden kann.

 

Die Autorin hat einen frechen, lockeren Schreibstil, der einem regelrecht durch das Buch treibt. Der Witz kommt nicht zu kurz und immer wieder gibt es Momente, in denen Olli sich entscheiden muss, ob er erwachsen handeln oder doch Kind sein muss. Diese Momente sind rührend, traurig, freudig und tapfer. Olli ist ein besonderer Junge, mit besonderen Gaben und einem besonderen Opa. 

 

Am Anfang jeden Kapitels gibt es eine Illustration von Julia Christians, die für das Buch die Bilder gemalt hat. Wunderschöne Bilder, die die Geschichte unterstreichen und das Buch damit noch zu einem kleinen Schatz für das Bücherregal machen. 

Insgesamt kann ich sagen, dass die Geschichte liebevoll und spannend zugleich ist. Für Kinder zum Vorlesen ebenso geeignet, wie für Kinder, die selbst gerne Abenteuergeschichten lesen. Nebenbei erfährt man noch einiges über demenzkranke Menschen, Freundschaft und den Glauben an sich selbst.

 

Meggies Fussnote:

Ein spannendes Abenteuer mit Olli und seinem Opa. 

 

Bewertung:

* * * * *


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