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Martina André - RoboLOVE. Operation: Iron Heart #1


Bibliografische Daten

 

  • Verlag: Saga Egmont
  • ET: 22. Juli 2019
  • Seiten: 288
  • Format: ebook
  • ISBN: 978-87-26-23625-5
  • Reihe: RoboLove
  • Band: #1
  • gelesen: 08/19

 

 


Meine Meinung:

Jack, eigentlich als Kampfroboter in der Wüste Gobi eingesetzt, gibt seinem Kameraden Will das Versprechen, sich nach dessen Tod um Marci, Wills Ehefrau und seine Söhne zu kümmern. 

Als Escort-Roboter getarnt, taucht er bei Marcis Arbeitgeberin Rochelle MacIntyre auf, betäubt diese, entführt Marci und stiehlt wichtige Dateien.

Nach und nach gewinnt er jedoch Marcis Vertrauen und überzeugt sie davon, für eine gefährliche Mission einzutreten, die den Untergang der Menschheit verhindern soll. Marci willigt ein, tut sich jedoch schwer damit, Jack zu vertrauen. 

 

Roboter im Erotikgeschäft boomen in manchen Ländern. Dabei wird jedoch immer das männliche Publikum bedient. Die Autorin orientiert sich nun am weiblichen Kunden. Ein Roboter für gewisse Stunden, der einfühlsam und liebevoll ist - und auch noch das Haus putzen kann. 

 

Denkt man. Denn dahinter steckt die Taktik, das Geschäft mit Kampfhybriden, halb Mensch, halb Roboter zu verhindern und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

 

Jack ist solch ein Roboter. Doch dürfen wir uns ihn nicht wie eine Maschine vorstellen. Seine Gefühle sind erwacht, d. h. er hat ein erweitertes Bewusstsein entwickelt und empfindet fast genau wie ein Mensch. Trotzdem bleibt er ein Roboter, eine Kampfmaschine.

 

Er ist auch zu Liebe fähig und das ist es, was er für Marci empfindet. Doch Marci ist ein Mensch, eine Frau, die sich schwer tut,  für eine Maschine mehr als Sympathie zu empfinden.

 

Dieses Problem, Mensch - Roboter, muss nun irgendwie gelöst werden. Die Autorin geht dabei aber nicht gerade zimperlich vor und schildert, wenn nötig, mit aller Härte, wie der Kampf um Macht und Geld, auch auch um Liebe, Hass und Neid vonstatten geht.

 

Es handelt sich nicht um einen puren Erotikroman, doch kommt es im Laufe der Geschichte zu einigen erotischen Handlungen zwischen Mensch und Roboter, die auch eingehend geschildert werden. Dabei darf man nicht prüde sein, es geht teilweise sehr hart zur Sache.

 

Die Idee, einen "menschgewordenen" Roboter in den Mittelpunkt zu stellen, ist nicht neu. Die Beziehung zwischen Mensch und Roboter wird jedoch noch nicht so eingehend geschildert. Auch ist es etwas, was für mich nicht bis nur schwer vorstellbar ist. Kann man einen Roboter lieben? Dieser Frage geht die Autorin hier ausführlich nach.

 

Jack wirkt sehr sympathisch, fürsorglich und liebevoll. Teilweise merkt man ihm das "Roboter-Sein" gar nicht an. Doch dann kommen wieder Momente, in denen es unübersehbar ist. Marci ist eine kluge Frau, die leider viel zu früh den Vater ihrer Kinder verlieren musste. Sie sehnt sich nach dem Vertrauen, weiß aber nicht, ob sie dies jemals wieder aufbauen kann. Schon gar nicht zu einem Roboter.

 

Die Geschichte baut sich nicht langsam auf, man ist gleich mittendrin, bekommt jedoch immer wieder Erklärungen, so dass man allem gut folgen kann.

Das Technische wird auch gut erklärt, so dass man auch versteht, wie ein Roboter funktioniert.

 

Eigentlich ist die Autorin vor allem für ihre historischen Romane vorwiegend über die Zeit der Templer bekannt, zeigt aber mit dem vorliegenden Auftakt zu einer Trilogie, dass sie auch anders kann und legt nun eine Dystopie vor. Den Genrewechsel hat sie gut gemeistert.

 

Einzig die teilweise in bestimmten Szenen sehr vulgäre Sprache hat mich etwas gestört. Sie gehört aber auch dazu, um den Unterschied zwischen den einzelnen Schichten darzustellen. 

 

Die Geschichte ist spannend, actionreichen und in gewissen Szenen sehr gefühlvoll. 

 

Meggies Fussnote:

Kann ein Mensch einen Roboter lieben? 

 

Bewertung:

* * * *


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