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Markus Zusak - Die Bücherdiebin

 

 

 

 


Verlag: cbj (2015)

Seiten: 592

Format: Taschenbuch

ISBN: 978-3-570-40323-5
Originaltitel: The Book Thief

 

Liesel ist zusammen mit ihrem Bruder und ihrer Mutter auf dem Weg zu ihren Pflegeeltern. Auf der Fahrt ereignet sich ein folgenschwerer Schicksalsschlag für Liesel. Ihr Bruder stirbt urplötzlich. Bei den Pflegeeltern angekommen, plagen sie Alpträume und ihr Gewissen, denn auf der Beerdigung ihres Bruders hat sie ein Buch gestohlen.

Doch im Laufe der Zeit lernt sie neue Freunde kennen, ihre Pflegeeltern lieben und muss Geheimnisse bewahren. Sie stiehlt noch mehr Bücher und wächst mitten im Zweiten Weltkrieg auf.

 

Ein so wundervolles, berührendes und zugleich erschreckendes Buch habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Ich bin verzaubert von der wunderschönen Erzählweise des Autors, der mit einfühlsamen Worten die Geschichte der Liesel Memminger erzählt, die mit neun Jahren zu Pflegeeltern kommt und bei diesen mitten im Zweiten Weltkrieg aufwächst.

 

Liesel kann weder lesen noch schreiben und ihr Pflegevater Hans bringt ihr dies anhand ihres ersten gestohlenen Buches bei. Im Laufe der Geschichte stiehlt Liesel noch weitere Bücher, bekommt welche geschenkt oder geschrieben und schreibt auch selbst eines. Das Buch steht quasi im Mittelpunkt der Geschichte und in Liesels Leben.

 

Die Story wird aus Sicht des Todes in der Ich-Form erzählt. Er beschreibt, wie es dazu kam, dass er von Liesel so fasziniert war und sich deshalb für ihr Leben interessierte. Immer wieder kommen Abschnitte, in denen er fast zärtlich erzählt, wie er die Seelen der Toten zu sich nimmt und sich rückblickend an Liesel erinnert.

 

Das Buch ist auf der einen Seite wunderbar gefühlvoll, sehr intensiv und hinreißend. Auf der anderen Seite wird der Schrecken des Krieges dargestellt, insbesondere die Verfolgung der Juden durch Adolf Hitler.

 

Man merkt deutlich, wie sehr Liesel versucht, nach außen hin die Befürworterin des Krieges zu spielen, genauso wie ihre Pflegeeltern Hans und Rosa. Doch tief in ihr drin weiß sie, dass alles ein Fehler ist.

 

Sehr gut gefallen haben mir Liesel und Rudi Steiner, der in Liesel verliebt ist und dies auch offen zeigt. Doch Liesel zeigt keinerlei Ambitionen bzw. merkt viel zu spät, dass sie Rudi doch mehr mag, als gedacht.

 

Das Ende wird eigentlich schon zu Anfang verraten, doch nimmt dies dem Buch nicht das Lesevergnügen, obwohl man bei Kriegsbeschreibungen keinesfalls von Vergnügen sprechen kann.

 

Nochmals muss ich auf den schönen Erzählstil verweisen, der einem dermaßen in den Bann zieht, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will.

 

Meggies Fussnote:

Ein gefühlvolles Buch mit kleinen, feinen Botschaften und einer hinreißenden Liesel als Hauptcharaktere. Ein absolutes Lesehighlight.

 

 

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