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Graphic Novel || H.G. Wells - Die Insel des Dr. Moreau

 

 

 

 

Verlag: Panini Comics (2020)

Seiten: 108

Format: Hardcover

ISBN: 9783741617522

Originaltitel: The Island of Dr. Moreau 1-2

 

Wir treffen auf Ellie Pendrick, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Durch eine unglückliche Verkettung von Zufällen landet sie auf einer einsamen Insel mitten im Südpazifik. Montgomery, ein Biologe, nimmt sie auf, aus Mitleid und um sie vor dem Tod auf hoher See zu bewahren. Je länger Ellie auf der Insel bleibt, umso seltsamer wird alles. Plötzlich trifft sie auf eine merkwürdige Kreatur, halb Mensch, halb Tier. Und auf Dr. Moreau, der mit diesen Kreaturen experimentiert. 

 

Das Buch, welches 1896 erschien, ist an sich schon eine spannende Geschichte. Diese nun als Graphic Novel vorliegen zu haben, war für mich etwas Besonderes. 

 

Besonders ist auch, dass - anders wie im Buch - nicht Edward Pendrick die Hauptrolle spielt, sondern Ellie Pendrick. Bei einem Schiffbruch landet Ellie auf eine Insel und wird von dem Biologen Montgomery empfangen und versorgt. Schon kurz darauf fallen Ellie komische Dinge auf.  

 

Den Protagonisten weiblich zu machen, soll ein Zeichen für die Gleichberechtigung setzen, für die Frauen in der Realität sowie in der Fiktion kämpfen. 

 

Kurz darauf drängt sich nun ein neuer Protagonist ins Bild. Dr. Moreau, seines Zeichens ebenfalls Arzt und Biologe, lädt dann aber nach anfänglichem Zögern Pendrick ein, sich so lange auf der Insel aufzuhalten, bis ein Schiff vorbeikommt und sie wieder mit nach Hause nimmt.

 

Und ab da wird es unheimlich. Denn Ellie erfährt Dinge, die eigentlich nicht für ihre Augen und Ohren bestimmt sind - und dies alles ausgelöst von einem unheimlichen Wesen, halb Mensch, halb Tier.

 

Die Graphic Novel wird rasant dargestellt, ganz anders wie im Buch, wo alles etwas gemächlicher von statten geht. Auf wenigen Seiten wird die Story voran getrieben und es bleibt kaum Zeit, ihr richtig zu folgen.

 

Ungewöhnlich war auch die Aufteilung der Panels. Diese reihen sich nämlich über zwei Seiten aneinander. Man liest quasi von links über die Seite hinaus nach rechts. Dies hat mich am Anfang etwas Zeit gekostet, weil ich so manche Seiten mehrmals lesen musste. 

 

Auch wenn die Geschichte schon über 100 Jahre alt ist, scheint sie sehr zeitlos.

Die Protagonisten hatten Tiefe, obwohl man nur wenig über sie erfährt. Und doch hatte man am Ende des Buches das Gefühl, alles über alle zu wissen.

 

Der Charakter Pendrick hat mit vielen schwerwiegenden Entscheidungen zu kämpfen. Und doch meistert sie fast sämtliche Probleme mit Bravour und versucht, aus der ihr gegebenen Lage das bestmögliche herauszuholen. Und doch merkt man an ihr eine große Veränderung, die ihr Leben derart beeinflusst, dass sie bis zu ihrem Tod nicht vergessen kann, was ihr geschehen ist.

 

 

Etwa die Hälfte der Graphic Novel besteht aus der eigentlichen Geschichte. Die zweite Hälfte zeigt die Blaupausen, die der Illustrator vorgezeichnet hat. Ein interessanter Einblick in die Arbeit eines Zeichners. 

 

Am Ende erwartet einem noch ein Interview zwischen Ted Adams und Gabriel Rodriguez mit sehr interessantem Inhalt. 

 

 

Meggies Fussnote:

Ein Klassiker der Weltliteratur in neuem Gewand.

 

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