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Grit Richter (Art Skript Phantastik Verlag)

Auf der Leipziger Buchmesse 2015 hatte ich das große Vergnügen Grit Richter, Verlegerin und Gründerin des Art Skript Phantastik Verlages, näher kennenzulernen und auch ein kleines Interview mit ihr zu führen.

 

Der Art Skript Phantastik Verlag steht für dunkle Phantastik und dies spiegelt sich auch deutlich in den erschienenen Romanen wieder. Hier wird mit - viel dunkler - Fantasie eine besondere Mischung dargeboten. So werden mal Vampire mit Cocktails vermischt, die Damen der Geschichte werden zu Heldinnen wider Willen oder ein geheimnisvolles Spiel mit Masken oder dunkelbunten Farben nimmt seinen Lauf.  

 

Aber nicht nur die Anthologien sind lesenswert, auch die Romane der Autoren wie Michael Zandt, Alessandra Reß, Fay Winterberg und Christine M. Fischer sind kleine Highlights.

Im Interview verriet mir Grit, dass der Verlag nun seit 01.01.2012 besteht und dieser von ihr alleine geführt. wird. Der Gedanke, sich vielleicht mal Hilfe ins Boot zu holen, besteht, aber sie möchte ihn bewusst klein halten.

 

Zur Zeit des Interviews lief eine weitere Ausschreibung zu der Anthologie, die den schönen Namen "Fantasy Noir" erhielt. Hierbei geht es natürlich wieder um dunkle Phantastik gepaart mit Detektivarbeit. Zu dieser Idee kam Grit, als sie ein Bild sah, auf welchem ein junger Mann in Denkerpose abgebildet war. Dieses Bild hat ihre Phantasie angeregt und darin sah sie eine Frau in rotem Kleid ein Detektivbüro betreten. Und da war die Idee geboren: Ermittlungsgeschichten, die dunkle und düster sein sollen. Auf Grits Ausschreibung hin wurden über 100 Geschichten eingereicht, welche allesamt von ihr gelesen wurden. Nun ist natürlich die Qual der Wahl angesagt und Grit muss sich entscheiden, wer letztendlich alles in der Anthologie vorhanden sein wird.

 

Grit hat den Verlag gegründet, weil sie den Erstling von Michael Zandt gelesen hat. Zusammen mit diesem hat sie dann die Illustrationen daran vorgenommen und sich gefragt: Warum nicht selbst einen Verlag gründen? Und nach vielem informieren und recherchieren hat sie den Schritt gewagt.

 

Auf meine Frage hin, woher die Leidenschaft für das Herausgeben von Büchern kommt, gab Grit zur Antwort, dass sie denkt, sie hätte ein Gespür für gute Geschichten. Außerdem möchte sie neue Ansätze auf den Markt bringen, neue Ideen, die noch nicht dagewesen sind. Auch deutschen Autoren möchte sie unterstützen, da sie denkt, dass diese doch noch ziemlich unterschätzt werden. Gerade wenn es um Phantastik geht. Ja, es gibt sogar Leser, die Geschichten deutscher Autoren komplett ablehnen. Grit möchte daran einiges ändern.

 

Die Entscheidung, ob Autoren es mit ihren Geschichten in die Anthologie schaffen, wird eigentlich ganz nüchtern getroffen, inform einer Excel-Tabelle. Viele wichtige Punkte müssen erfüllt werden und wer letztendlich ein "sehr gut" bekommt, ist drin. Aber es kommt auch etwas auf das Bauchgefühl der Autorin an. 

Viele Geschichten, die eingereicht werden, kommen vielleicht für andere Anthologien in Frage oder werden gar zum ganzen Buch.

Mit meiner Frage, ob Grit selber schreibe, zauberte ich ihr ein Lächeln aufs Gesicht. Und auf weitere Nachfrage, was sie den veröffentlicht hätte, wurde mir ein verdutztes Lächeln aufs Gesicht geschrieben: Grit Richters Pseudonym ist Fay Winterberg. Ihr Auftakt zu der Reihe "Wien, Stadt der Vampire" steht natürlich auch in meinem Regal. 

Auf der Buchmesse hatte Grit zusammen mit dem Amrûn Verlag einen Stand, bei welchem ich mich dann auch mal näher umgesehen habe. Grit verriet mir dann noch, dass es nach und nach die ebooks zu den verschiedenen Büchern aus ihrem Verlag geben wird. Mithilfe des Amrûn Verlages möchte sie dies umsetzen.

 

Natürlich will man ja immer was Neues lesen und so fragte ich nach den zukünftigen Projekten. Grit hat da schon mehrere Ideen und würde gerne (zu meiner Freude) einen zweiten Teil zu "Die Damen der Geschichte" rausbringen sowie zu der verhandenen "Steampunk Akte Deutschland" noch eine "Steampunk Akte Asien" oder "Steampunk Akte Orient". Dies lässt auch das Steampunk-Herz etwas höher schlagen.

 

Nun erwarten wir erstmal mit Freuden das neueste Projekt "Fantasy Noir", welches aber noch etwas Zeit in Anspruch nimmt und ich persönlich vergnüge mich nun mit "Die dunkelbunten Farben des Steampunk". Der Clou an diesem Buch ist, dass jede Geschichte in der Farbe gedruckt ist, von welcher sie handelt. Bilder dazu gibt es dann in meiner Rezension.

 

Grit ist eine sehr sympathische und lebensfrohe Person und es hat mich sehr gefreut, sie persönlich kennnezulernen. Auch freue ich mich, auf diesen Verlag gestoßen zu sein, denn die Bücher waren bis jetzt durchweg alle einfach nur dunkle phantastisch genial. 

Auch erwarten einem immer wieder kleine Überraschungen bei den Büchern, sei es das wunderschöne Cover, der außergewöhnliche Buchschnitt oder die unterschiedlichen Druckfarben der Geschichten in der Anthologie. Ich hoffe, dass Grit die Ideen hierzu nicht ausgehen.

 

Herzlichen Dank, Grit, für Deine Zeit, die Du uns auf der Buchmesse gewidmet hast und weiterhin viel Erfolg mit Deinem Verlag.

(Dieses Interview erschien auch schon am 12.04.2015 auf meinem alten Blog "Kleeblatts Buecherblog).

 

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