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Ursula Poznanski - Oracle


Bibliografische Daten

 

 

  • Verlag: Loewe
  • ET: August 2023
  • Seiten: 432
  • Format: ebook
  • ISBN:  978-3-7432-1658-7
  • Reihe: --
  • Band: --
  • gelesen: 08/23

Meine Meinung:

Julian freut sich eigentlich darauf, endlich von zu Hause auszuziehen und in einem Wohnheim zusammen mit anderen Studenten zu leben, um sich seinem Studium widmen zu können. Denn seit er Medikamente nimmt und damit seine Angststörungen und Wahnvorstellungen in den Griff bekommen hat, möchte er versuchen, so normal wie möglich zu leben. Doch bei einem Klassentreffen sieht er, dass die Zeichen, die er früher an seinen Mitschülern gesehen hat, anscheinend wahr geworden sind. Kann er die Zukunft voraussehen und wenn ja, wie könnte er schlimme Ereignisse verhindern? Julian muss in einem Selbstexperiment herausfinden, was wahr und was Trugbild ist.

 

Die Jugendbücher der Autorin faszinieren mich immer wieder aufs Neue. Es gibt kein Thema, an das sie sich nicht heranwagt. Und die Ideen scheinen ihr auch nicht auszugehen. Angefangen hat alles mit "Erebos" und "Saeculum", packende Geschichten, die einem nicht loslassen.

 

Aber auch "Shelter" oder "Layers" waren sehr interessant. Die Autorin hat ein Händchen dafür, sich fantastische Geschichten auszudenken und sie jugendlich und meist mit aktuellen Themen zu verpacken. 

 

Der Protagonist Julian war mir zu Anfang sehr sympathisch, weil er mit seiner introvertierten Art genau meinem Wesen entsprach. Bei Julian jedoch bedingt durch seine "Krankheit", die sich in Wahnvorstellungen und Angststörungen äußert. Seit er Medikamente nimmt, geht es ihm jedoch psychisch sehr viel besser und er möchte jetzt durchstarten, in dem er den Schritt aus dem elterlichen Haushalt wagt und in einem Studentenwohnheim ein Zimmer bezieht.

 

Dass es aber natürlich nicht Friede, Freude, Eierkuchen bleibt, wissen wir ja. Aber alles nimmt erst einmal langsam seinen Lauf. Wir lernen weitere Studenten kennen und Julian merkt, dass es gar nicht so schlimm ist, auf neue Leute zuzugehen. Sein Mitbewohner Robin zeigt ihm auf jeden Fall, dass man sich ohne Vorurteile auf Menschen einlassen sollte. Und dies ist ausschlaggebend dafür, dass Julian auf sein Klassentreffen geht, vor welchem er sehr viel Angst hat. Denn als Kind hatte er es auf der Schule nicht leicht. Julian sah als Kind sog. "Marker" an anderen Menschen. Häufig natürlich an seinen Mitschülern, mit denen er tagtäglich zu tun hatte. Diese "Marker" äußern sich dadurch, dass bestimmte Körperpartien mit etwas bedeckt sind, was Julian nicht so ganz deuten konnte. Nebel, Schatten, Spinnweben, Rauch. Alles mögliche. Seit er in Therapie ist und Medikamente nimmt, sieht Julian jedoch nichts mehr. 

Doch viele ehemalige Mitschüler zeigen heute Verständnis, für das, was sie früher verspottet haben und schieben es auf eine "Krankheit", die Julian heute im Griff hat.

 

Je weiter wir in der Story vorankommen, umso fantastischer wird es. Die Autorin lässt Julian fast keine Ruhe, nur kleine Momente kann er sich erhaschen und diese fand ich ausgesprochen stimmig für Julian. Er zieht sich zurück, sucht Ruhe in lesen oder Musik hören und hat dann einfach die besten Ideen.

 

Gegen Mitte des Buches wird es dann so richtig undurchsichtig. Ich habe mir sehr viele Fragen gestellt und nur langsam Antworten bekommen. Bis es dann am Ende in einen Showdown ausartet und alles Schlag auf Schlag geht. 

 

Am Ende sind noch einige Fragen offen, alles ist etwas schwammig und vielleicht ist dies ja der Hinweis, dass irgendwann ein zweiter Teil alles klären könnte. Denn ich glaube, dass noch lange nicht alles erzählt ist. Trotzdem war ich zufrieden mit dem Abschluss.

 

Meggies Fussnote:

Kann man die Zukunft sehen?

 

Bewertung:

* * * *


eingetragen in folgende Challenges:

  • ABC Challenge 2023 (Buchstabe O)
  • ABC Challenge der Protagonisten 2023 (Julian)
  • ABC Listen Challenge 2023 (Neuerscheinung)
  • Bookchallenge 2023 (Aufgabe 44)
  • Buchseiten Challenge 2023 (6 Punkte)
  • Verlags Vielfalt Challenge 2023 (1 Punkt)

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