Julia Quinn - Queen Charlotte

Meine Meinung:

Charlotte, eigentlich Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz, reist nach London, um dort den amtierenden König George II. zu heiraten. Und will dies eigentlich gar nicht, weiß sie ja nicht, was sie erwartet. Aber was tut man nicht alles, um Bündnisse zu schließen und Verträge einzuhalten. Doch am Tag der Hochzeit möchte sie nur fliehen. Und gerade, als sie über die Mauer des Schlossgartens klettern möchte, kommt ihr ihr zukünftiger Ehemann zur Hilfe. Entweder sie klettert oder sie tritt vor den Traualtar. Sie selbst kann die Wahl treffen. Charlotte gefällt dies und sie heiraten. Schon während der Hochzeitsfeier lässt George ihr gegenüber verlauten, dass sie eine vorzügliche Ehe führen werden. Doch kurz danach lässt er sie in der Hochzeitsnacht allein und auch die Flitterwochen muss Charlotte einsam verbringen. Warum, kann ihr keiner sagen. Doch Charlotte will herausfinden, was vor sich geht und fängt an, ihren Willen durchzusetzen. Bis sie merkt, dass George zwei verschiedene Leben führt...

Mit der TV-Serie "Bridgerton" bin ich der Regency-Ära verfallen. Zumindest fernsehtechnisch. Als ich jedoch den ersten Band der Autorin "Wie erobert man einen Duke?" bzw. neu erschienen unter dem Titel "Der Duke & ich" gelesen habe, war ich total verzaubert. Von den Bridgertons, von der Königsfamilie, von all den Nebenfiguren, die sich mittels der Serie und dann auch mittels der Bücher in mein Herz geschlichen haben. Und nun bin ich so weit, dass ich nervös auf die dritte Staffel "Bridgerton" warte und natürlich sehr froh war, dass diese Wartezeit mit der Mini-Serie "Queen Charlotte" überbrückt wurde. 

Da durfte auch das Buch dazu nicht fehlen.

Man muss von vornherein sagen, dass die Autorin keine Meisterleistung vollbringt und andererseits es doch schafft, aus einer Liebesgeschichte etwas total Spannendes zu machen. Mit dieser Geschichte befinden wir uns 56 Jahre vor der eigentlichen Bridgerton-Serie und erleben, wie Queen Charlotte von Deutschland nach England kam, um dort an der Seite des amtierenden King George II. zu regieren. Und wie die beiden es schaffen, sich zu verlieben und eine Ehe zu führen. Mit allem Drum und Dran.

Wieder sind es die Wortgefechte, die sich die Protagonisten liefern. Sie machen einen Großteil des Buches aus und sind einfach herrlich zu lesen. Charlotte und George schenken sich nichts, bleiben aber immer ehrlich und verlieren sich nicht in Schuldzuweisungen. Zumindest ab dem zweiten Drittel des Buches.

Gleichzeitig bekommen wir aber auch noch die Geschichte Lady Danburys erzählt. Wir erfahren, wie sie es geschafft hat, zu eben dieser "Lady" zu werden und sich aus eigenem Antrieb heraus eine Stellung im Gefolge der Königin aufzubauen. In der Serie wird auch noch Lady Bridgerton, die Mutter der in der eigentlichen Reihe vorgestellten Geschwister, eine größere Rolle zugewiesen. Hier im Buch wird sie gar nicht erwähnt.

Und zwei weitere Charaktere bekommen einen Part in der Geschichte. Die königlichen Diener Reynolds und Brimsley. Eigentlich hätten die beiden ein eigenes Buch verdient. Denn sie sind einfach nur liebevoll, witzig, ehrlich und vor allem eins: treu. Sich selbst gegenüber und auch gegenüber Charlotte und George. 

Die Story ist interessant und nach dieser Geschichte weiß man, warum Queen Charlotte in der Serie "Bridgerton" so "hartherzig" rüberkommt. Und dass sie auch eine weiche Seite hat und Einfach-Charlotte sein kann.

Ich mag die Story wahnsinnig gerne und freue mich schon auf viele weitere Spin-Offs aus dem Bridgerton-Universum.

Meggies Fussnote:

Warmherzig, chaotisch, bridgertonisch.

Bewertung:

* * * * *

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